Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist eine Theorie, welche die Interaktion zwischen den Verkäufern einer bestimmten Ware oder Dienstleistung und den Käufern dieser Ware oder Dienstleistung erklärt. Die Theorie definiert die Beziehung zwischen dem Preis und der Menge eines bestimmten Produktes. Dadurch sinkt oder steigt die Bereitschaft der Menschen, zu kaufen oder zu verkaufen. So bestimmt die Nachfrage das Angebot und umgekehrt.
Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage
- Angebot: Das Gesetz des Angebots besagt, dass mit dem Preis einer Ware oder Dienstleistung auch die Menge der von den Anbietern angebotenen Waren oder Dienstleistungen steigt oder sinkt. Demnach werden die Anbieter versuchen, ihre Gewinne zu maximieren. Sie erhöhen die Angebotsmenge, wenn der Marktpreis eines Artikels steigt. So bestimmt das Angebot die Nachfrage.
- Nachfrage: Laut dem Gesetz der Nachfrage werden die Verbraucher bei steigenden Kosten eine geringere Menge eines Gutes nachfragen. Die Nachfrage ergibt sich aus dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzens. Dies bedeutet, dass die Verbraucher wirtschaftliche Güter nutzen, um ihre dringendsten Bedürfnisse zuerst zu befriedigen.
Angebots- und Nachfragekurven sind Diagramme, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage für ein Produkt darstellen. Das Modell, das durch die grafische Darstellung der beiden Größen entsteht, ist eines der grundlegenden Konzepte der Betriebswirtschaftslehre.
Bei der Angebotskurve sind die Menge der produzierten Waren und Dienstleistungen auf der X-Achse und die Preise der Waren und Dienstleistungen auf der Y-Achse aufgetragen. Wenn das Angebot sinkt, verschiebt sich die Kurve nach links. Wenn das Angebot steigt, nach rechts.
Die Nachfragekurve zeigt die Höhe der Nachfrage nach einem Produkt auf der X-Achse und den Preis eines Produkts auf der Y-Achse. Das Gesetz des abnehmenden Nutzens bewirkt, dass die Nachfragekurve von links nach rechts abfällt. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach einem Gut bei steigenden Kosten automatisch abnimmt.
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Die Nachfrage- und die Angebotskurve haben beide den Preis auf der vertikalen und die Menge auf der horizontalen Achse. Daher können beide Kurven für eine bestimmte Ware oder Dienstleistung auf demselben Diagramm erscheinen. Zusammen bestimmen Nachfrage und Angebot den Preis und die Menge, die auf einem Markt gekauft und verkauft werden.
Der Gleichgewichtspreis ist der einzige Preis, bei dem die Pläne der Verbraucher und der Produzenten übereinstimmen. Das heißt, die Menge, die die Verbraucher von dem Produkt kaufen wollen, entspricht der Menge, die die Unternehmen verkaufen wollen. Diese gemeinsame Menge wird als Gleichgewichtsmenge bezeichnet.
Es gibt zahlreiche Bestimmungsfaktoren, die sich auf Angebot und Nachfrage auswirken. Hier sind die Wichtigsten:
- Einkommen und Kredite
Änderungen des Einkommensniveaus und der Verfügbarkeit von Krediten können sich erheblich auf Angebot und Nachfrage auswirken. Ein Beispiel wäre hier der Häusermarkt. Während einer Rezession sinken die Hauspreise tendenziell. Auch die Verfügbarkeit von Krediten kann geringer sein, weil sich weniger Personen für einen Kredit qualifizieren. Um diejenigen, die genügend Geld zur Verfügung haben, zum Kauf zu ermutigen, sinken die Preise.
- Verfügbarkeit von Alternativen oder Wettbewerb
Wenn ein alternatives Produkt auf den Markt kommt, kann der Wettbewerb zwischen dem bestehenden und dem neuen Produkt zu einem Rückgang der Nachfrage nach dem bestehenden Produkt führen. Dadurch wird dieses günstiger.
- Trends
Häufig steigt und fällt die Nachfrage mit Trends. Nur wenige Dinge haben einen konstanten Bedarf in der Gesellschaft. Selbst Lebensmittel sind nicht immun gegen die Auswirkungen sich ändernder Trends. Wenn Sojabohnen in den Medien als ungesund dargestellt werden, wird sich dies auf die Nachfrage auswirken. Wenn die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wird, könnte sich der Markt für Sojabohnen wieder erholen.
- Kommerzielle Werbung
Werbespots im Fernsehen, Internet und Radio wirken sich auf Angebot und Nachfrage aus. Dadurch werden mehr Verbraucher auf die Verfügbarkeit eines Produkts aufmerksam. Bei einer ansprechenden Werbung ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Nachfrage steigt und das Angebot entsprechend nachziehen muss.
- Jahreszeiten und besondere Anlässe
Die Jahreszeiten können sich drastisch auf Angebot und Nachfrage auswirken. Angebot und Nachfrage nach Spielzeug erreichen um Weihnachten ihren Höhepunkt. Truthähne hingegen verkaufen sich besonders gut an Thanksgiving. Feuerwerkskörper erleben an Silvester einen Boom. Schneeanzüge haben dagegen im Sommer eine eher geringe Nachfrage.
Eine gute Ressourcenplanung ermöglicht es Unternehmen, ihre Kapazitäten optimal zu nutzen, um Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten. So kann eine Beratung durch ein Projektmanagement helfen, die Marktsituation besser einzuschätzen.
Unelastische und elastische Nachfrage beziehen sich auf das Ausmaß, in dem die Nachfrage auf eine Änderung eines anderen Wirtschaftsfaktors reagiert. Größen hierfür sind Einkommensniveau oder Verfügbarkeit von Alternativen.
Im Fall einer Einkommenselastizität der Nachfrage steigt das Einkommen im Allgemeinen. Dadurch können sich mehr Menschen eine bestimmte Ware oder Dienstleistung leisten. Die Elastizität misst, wie sich die Nachfrage verändert, wenn sich andere wirtschaftliche Faktoren ändern. Wenn die schwankende Nachfrage nicht mit einem Wirtschaftsfaktor zusammenhängt, spricht man von Unelastizität.
Gesamtwirtschaftliches Angebot und gesamtwirtschaftliche Nachfrage
Die aggregierte Nachfrage ist ein wirtschaftliches Maß für die Gesamtnachfrage nach allen in einer Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen. Im Gegensatz dazu bezeichnet das gesamtwirtschaftliche Angebot das Gesamtangebot an Waren und Dienstleistungen, das zu einem bestimmten Gesamtpreis in einem gegebenen Zeitraum produziert wird. Daraus ergibt sich auch das Bruttoinlandsprodukt.