Due Diligence im Überblick
Führt ein Unternehmen eine Due-Diligence-Prüfung durch, sollen damit in aller Regel die Chancen und Risiken bei einer Übernahme eines anderen Unternehmens ausgelotet werden. Eine Due-Diligence-Prüfung ist aber auch geläufig, um zu überprüfen, wie wirtschaftlich sinnvoll eine Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen ist. Zu diesem Zweck werden die wirtschaftlichen, steuerlichen, finanziellen, technischen und rechtlichen Gegebenheiten des Unternehmens einer genauen Due-Diligence-Analyse unterzogen. Vereinfacht gesagt möchten Käufer oder Unternehmen, die an einer Zusammenarbeit mit anderen Firmen interessiert sind, möglichst viele relevante Daten generieren.
Daneben spielen bei der Due Diligence aber auch Aspekte wie Wirtschaftskriminalität oder mögliche Verstrickungen des zum Verkauf stehenden Unternehmens in Geldwäsche oder Korruption eine Rolle. Gerade bei international agierenden Unternehmen sind diese Aspekte von großer Wichtigkeit. Unternehmen und Organisationen benötigen also eine Due-Diligence-Prüfung, um sich vor Fehlentscheidungen zu schützen. Denn je nach Rechtsform haftet die Geschäftsführung mit dem Privatvermögen. Und das ist immer der Fall, wenn Führungskräfte innerhalb der Geschäftsführung nachweislich die nötige Sorgfalt vermissen lassen. Die Bedeutung einer gut durchgeführten Due-Diligence-Prüfung kann also gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Um sich bei einem Due-Diligence-Prozess professionell unterstützen zu lassen, beauftragen Unternehmen spezialisierte Berater.
Due-Diligence: Das wird geprüft
Abhängig davon, wie groß das Unternehmen ist, fällt die Risikoermittlung des betreffenden Unternehmens im Rahmen einer Due Diligence unterschiedlich umfangreich aus. Zum Beispiel werden folgende Parameter im Zuge der Due Diligence genauer analysiert:
- Firmensitz
- Bilanzen
- Umsatzzahlen
- Geschäftsverbindungen
- Sanktionslisten
- PEP-Listen
- Red Flags
- PR und Berichterstattung in den Medien
Unter Umständen können im Rahmen einer Due-Diligence-Prüfung auch Identitätsnachweise besonders exponierter Personen des Unternehmens gefordert werden.
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Wer führt eine Due Diligence Prüfung durch?
Es gibt unterschiedliche Dienstleister, die mit einer Due-Diligence-Prüfung beauftragt werden können. In der Regel haben die Berater einen der folgenden Berufe:
- Anwälte
- Steuerberater
- Wirtschaftsprüfer
- Gutachter
Je nach Art der Due-Diligence-Prüfung, die durchgeführt werden soll, können aber auch andere Experten den Vorgang durchführen. Will man beispielsweise die IT des Unternehmens genauer betrachten, übernehmen das in der Regel IT-Berater. Ebenso verhält es sich mit den übrigen Fachgebieten.
Arten von Due Diligence Prüfungen
Die Due-Diligence-Prüfung kann auf unterschiedliche Arten ablaufen. In der Regel hängt es von der Größe des Unternehmens und dem Ausmaß des Risikos ab, für welche Prüfungsart sich das Unternehmen entscheidet.
Denkbar sind zum Beispiel folgende Arten, die auch als funktionale Formen der Due Diligence bezeichnet werden:
Was sind die drei wichtigsten Arten der Due Diligence?
In der Regel geht man davon aus, dass die ersten drei der oben genannten Due Diligence Arten die wichtigsten sind. Also:
- Financial (oder Tax) Due Diligence
- Commercial Due Diligence
- Legal Due Diligence
Der Ablauf der Due Diligence Prüfung
Für den Due-Diligence-Prozess nutzt man in der Regel standardisierte Checklisten. Wie detailliert der Ablauf und die Inhalte der Due-Diligence-Prüfung ist, hängt vom Unternehmen und dem Ziel der Due Diligence ab.
Nach der Beauftragung eines Beraters wird die Zielsetzung der Due Diligence besprochen. Konkret verständigt man sich darauf, was untersucht und wie viele Zahlen, Daten und Fakten zum jeweiligen Bereich erhoben werden sollen. Käufer legen dabei fest, welche Informationen sie für die geplante Transaktion benötigen.
Sind diese Fragen geklärt, startet die Durchführung der Due Diligence. Die meisten Unternehmen entscheiden sich für einen Datenraum, in den Dokumente hochgeladen werden. Das Unternehmen, das verkauft werden soll, stellt in diesem Datenraum bestimmte Verträge mit Manager, exponierten Arbeitnehmern, Lieferanten, Kunden und anderen Geschäftspartnern zur Verfügung. Aber auch allgemein zugängliche Informationen wie Registerauszüge oder Geschäftsberichte kommen in den Datenraum. Die Due-Diligence-Prüfer werten diese Verträge und Unterlagen aus und teilen den Auftraggebern die Ergebnisse mit.
Letztere haben im Anschluss die Chance, Nachfragen an das zum Verkauf stehende Unternehmen zu stellen. Im Rahmen eines sogenannten Q&A erläutert man verbliebene Fragen, um eine sorgfältige Entscheidung für oder gegen die anstehende Transaktion treffen zu können.
Jetzt folgt der Due Diligence Report. Die Due Diligence Berater fassen darin noch einmal alle Ergebnisse der Überprüfung zusammen. Entscheiden sich nun die Auftraggeber für den Kauf, fließen die Prüfergebnisse, zum Beispiel Gewährleistungs- und Haftungsansprüche, häufig in den Kaufvertrag ein.
Wer beauftragt eine Due-Diligence-Prüfung?
Abhängig davon, ob Käufer oder Verkäufer des Unternehmens die Due Diligence Prüfung beauftragen, unterscheidet man folgende Arten der Überprüfung:
FAQs: Häufige Fragen zum Thema Due Diligence
Unternehmer, die auf Verkäuferseite zum ersten Mal mit einer Due Diligence Untersuchung konfrontiert sind, haben in der Regel viele Fragen. Einige dieser Fragen wollen wir nun in einer kurzen Übersicht beantworten:
Due Diligence zusammengefasst
- Die Due-Diligence-Prüfung dient der Chancen- und Risiko-Ermittlung (sorgfältige Prüfung) bei Unternehmenskäufen
- Dabei werden unterschiedliche Bereiche des zu verkaufenden Unternehmens im Rahmen von Due Diligence genauer untersucht -rechtliche, steuerliche, technische, wirtschaftliche und finanzielle Gegebenheiten.
- Spezielle Berater: oder Fachleute übernehmen die Due-Diligence-Prüfung im Auftrag der Käufer oder Verkäufer.
- Für die Durchführung der Due Diligence greifen die Berater auf unterschiedliche Quellen und Unterlagen zurück.