Um eine Marktanalyse zu erstellen, muss der Inhalt in der Regel aus die folgenden fünf Bereichen abdecken:
Warum sollte man eine Marktanalyse durchführen?
Unternehmen ziehen ihren Nutzen aus einer Marktanalyse, um als übergeordnetes Ziel herauszufinden, ob es ein realistisches Marktpotenzial für das neue Produkt oder die neue Dienstleistung geben könnte.
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Marktanalysen sind sowohl für etablierte Unternehmen als auch für Gründer eines neuen Start-ups geeignet. Passende Zeitpunkte für derartige Marktrecherchen sind beispielsweise:
- Bei der Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen.
- Bei der Analyse des Produktlebenszyklus.
- Wenn vorher festgelegte Erfolgskennzahlen (Key Performance Indicator) nicht erfüllt werden: Eine Marktanalyse hilft dabei, mögliche Gründe für ausbleibenden Erfolg zu ermitteln.
Auf welche Fragen kann die Marktanalyse dann antworten?
Das Ziel einer strategischen Marktanalyse ist es, den Markt genau zu verstehen, um darin erfolgreich wirtschaften zu können. Außerdem helfen Marktanalysen dabei, im Marketing, Vertrieb und in anderen Unternehmensbereichen messbare Ziele zu setzen und das operative Geschäft daran anzupassen. Im Prinzip dienen sie als Wegweiser und lassen Unternehmen vergangene Fehler der Konkurrenz erkennen und verstehen.
Welche Rolle spielt die Marktanalyse im Businessplan?
Marktanalysen helfen vor allem angehenden Gründern dabei, eine wichtige Entscheidung zu treffen: Lohnt es sich, das Produkt oder die Dienstleistung auf den Markt zu bringen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unter anderem der Businessplan, in dem Gründer ihre Geschäftsidee erklären und dabei alle relevanten Aspekte beleuchten. Der Businessplan sollte Basis einer jeden Existenzgründung sein und ist zudem die Voraussetzung für einen Bankkredit – manchmal auch für die Investorensuche.
Marktanalysen unterteilt man zunächst in Primärmarkt- und Sekundärforschung. Bei der Primärmarktforschung führen die Unternehmen selbst Umfragen in ihren Zielgruppen durch. Hohe Kosten bei Marktanalysen dieser Art sind meist Standard. Daher entscheiden sich Unternehmen oft für die Sekundärforschung: Hier nutzen sie vorhandene Informationen und Daten von vergangenen Marktanalysen.
Darüber hinaus ist auch eine Unterscheidung von quantitativen und qualitativen Marktanalysen gängig:
- Quantitative Marktanalyse: Bei quantitativen Marktanalysen stehen in der Regel groß angelegte, repräsentative Umfragen und Studien im Fokus. Mithilfe von empirischen Parametern wird versucht, vorab definierte Hypothesen zu prüfen.
- Qualitative Marktanalyse: Bei qualitativen Marktanalysen sind zum Beispiel Experteninterviews und Fokusgruppen gern gesehen. Zwar ist diese Art der Erhebung nicht repräsentativ und auf eine kleine Gruppe beschränkt, liefert im Gegenzug aber detailliertere und umfangreichere Informationen.
Welche Bedeutung haben die Marktbeobachtung und Marktprognose im Zusammenhang mit der Marktanalyse?
Während Unternehmen eine Marktanalyse erstellen, um den Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt zu definieren, streckt sich die Marktbeobachtung über eine längere Dauer. Der Fokus liegt dabei in der Feststellung von Dynamiken und Marktschwankungen. Theoretisch kann man aus den Erkenntnissen der Marktanalyse und Marktbeobachtung eine Marktprognose erstellt werden: Mittelpunkt hierbei ist die angenommene Marktentwicklung. Da eine Marktbeobachtung jedoch aus mehreren einzelnen Marktanalysen besteht, ist eine klare Trennung unrealistisch.
In den letzten Jahrzehnten haben sich in der Marktanalyse einige Instrumente bewährt, die Unternehmen und Gründer den Prozess erleichtern sollen:
- Branchenstrukturanalyse von Michael E. Porter: Das sogenannte Five-Forces-Modell von Porter ist für Marktanalysen zum Standard geworden. Um einen akkuraten Überblick darüber zu bekommen, welche Chancen und Risiken ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung auf dem Markt haben könnte, hilft eine Analyse mithilfe der fünf Kräfte. Diese sind die Rivalität unter bestehenden Wettbewerber, Bedrohung durch neue Anbieter, Verhandlungsstärke der Kunden und Lieferanten sowie die Bedrohung durch Ersatzprodukte.
- SWOT-Analyse: Eine SWOT-Analyse umfasst alle Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, die mit der Markteinführung verbunden sind. Diese bekannte Methode bezieht externe sowie interne Faktoren gleichermaßen ein und stellt die Ergebnisse in einer Matrix dar.
Es gibt schließlich auch einige kostenfreie sowie kostenpflichtige Marktanalyse-Tools, mit denen die Marktanalyse digital erfasst werden kann. Ergebnisse können übersichtlich dargestellt und jederzeit angepasst werden.
Die SWOT-Analyse ist ein Werkzeug, das Ihnen bei der strategischen Planung hilft. SWOT steht für „strengths, weaknesses, opportunities, threats“ – also Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Mithilfe einer SWOT-Analyse, wozu auch die Chancen-Risiko-Analyse zählt, lassen sich Potentiale und Schwachstellen einer Geschäftsidee gezielt offenlegen (Unternehmensanalyse) sowie die externen Rahmenbedingungen näher begutachten, die ihren Erfolg maßgeblich beeinflussen (Umfeldanalyse).
In der Theorie kann man grundsätzlich zwischen einer einfachen SWOT-Analyse und der sogenannten SWOT-Matrix unterscheiden.
1. Informationen zusammentragen
Recherchieren Sie zunächst alle relevanten Daten und Fakten, die mit dem Umfeld Ihres Unternehmens zusammenhängen. Dazu gehören:
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- Technologische Entwicklungen
- Gesetzliche Vorgaben
- Gesellschaftliche und politische Besonderheiten
- Anforderungen seitens der Kunden
2. Eine einfache SWOT-Analyse erstellen
Anschließend beginnen Sie, die gesammelten Informationen zu sichten, zu sortieren und beginnen mit der Umsetzung der SWOT-Analyse.
Wo liegen die Stärken? Wo die Schwächen?
Betrachten Sie dabei möglichst objektiv, wo es Potentiale und auch Defizite in Ihrem Geschäftsmodell gibt – im Vergleich zum Wettbewerb und zu Ihren Konkurrenten. Schreiben Sie alles auf.
Welche Chancen gibt es? Und welche Risiken?
Aus den gesammelten Informationen leiten Sie ab, in welchen Marktsegmenten Sie die größten Wachstumschancen sehen, welche Trends Sie auf gar keinen Fall verpassen sollten und wie Sie Ihr Produkt strategisch ausrichten können.
Wichtig: Je mehr Informationen Ihnen zum Markt und zu Ihren Wettbewerbern vorliegen, desto besser können Sie die Chancen und Risiken einschätzen und desto einfacher eine Chancen-Risiken-Analyse erstellen.
3. Weitere Auswertungen mithilfe der SWOT-Matrix
Sie können Ihre Strategieplanung noch weiter verfeinern, indem Sie die SWOT-Matrix verwenden. Es handelt sich dabei um eine „Vier-Felder-Matrix“, die aus der Verknüpfung aller vier Ausprägungen gebildet wird. Es ist ein wenig wie ein Puzzle, bestehend aus:
- Stärken-Chancen-Kombination
Welche Stärken können Sie intensivieren, um Chancen noch besser zu nutzen?
- Schwächen-Chancen-Kombination
Gibt es Schwächen, die Sie eliminieren können, um Chancen noch besser zu nutzen?
- Stärken-Risiken-Kombination
Welche Stärken können Ihnen helfen, Risiken entgegenzuwirken und Ihre Marktposition zu sichern sowie zu bewahren?
- Schwächen-Risiken-Kombination
Wo sehen Sie Schwächen, die zum Risiko oder zur Bedrohung werden könnten?
Schauen Sie sich zum Abschluss alles an: Welche Bereiche und Faktoren Ihrer SWOT-Analyse sollten Sie zuerst angehen? Wo ist der größte Hebel für Ihr Unternehmen? Welche Probleme lassen sich mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand lösen? Lässt sich daraus eine Gewichtung und Priorisierung ableiten? Welche konkreten Maßnahmen und Arbeitsschritte lassen sich ableiten? Was bedeutet dies für das weitere strategische Vorgehen? Wie sieht Ihre unternehmerische Gesamtstrategie aus?