Eine effektive Planung basiert auf klaren Zielen, strukturierten Prozessen und einer kontinuierlichen Anpassungsfähigkeit.
Orientierung an Zielen
Jede Planung beginnt mit der Festlegung konkreter Ziele. Diese dienen als Orientierung für alle weiteren Maßnahmen und müssen messbar und erreichbar sein. Beispiele für typische Unternehmensziele sind:
- Eine Umsatzsteigerung von 6 % innerhalb eines Jahres
- Eine Rentabilitätsverbesserung um 10 %
- Die Erweiterung der Marktpräsenz im Online-Bereich
Operative Ziele beziehen sich häufig auf finanzielle Unternehmenskennzahlen wie Kosten, Gewinne oder Liquidität. Strategische Ziele hingegen konzentrieren sich auf Wachstumspotenziale, Innovationen und Marktanteile.
Bezug zur Zukunft
Planung richtet sich immer auf die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens aus. Dabei müssen sowohl Chancen als auch Risiken berücksichtigt werden.
Maßnahmen zur Nutzung von Potenzialen und zur Risikovermeidung sollten frühzeitig erarbeitet und regelmäßig überprüft werden. Dies gilt insbesondere für die langfristige strategische Planung, da hier die Unsicherheiten über Zeit hinweg zunehmen.
Prozessorientierung
Eine effektive Planung betrachtet das Unternehmen als Netzwerk von Prozessen. Jeder Prozess besteht aus mehreren Aktivitäten, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig beeinflussen.
Wichtige Aspekte der Prozessorientierung:
- Analyse bestehender Abläufe zur Identifikation von Engpässen
- Verknüpfung von Teilplänen, um eine einheitliche Planung sicherzustellen
- Regelmäßiges Feedback zur Anpassung und Optimierung der Prozesse
Berücksichtigung von Engpässen
Engpässe entstehen häufig durch begrenzte Ressourcen, Kapazitätsprobleme oder Lieferengpässe. Diese können die Umsetzung von Planungszielen erheblich beeinträchtigen.
Schritte zur Bewältigung von Engpässen:
- Identifikation kritischer Faktoren, die den Betrieb ausbremsen
- Priorisierung der Problemlösung, beginnend bei den größten Engpässen
- Schaffung alternativer Lösungen zur Flexibilisierung von Prozessen
Basis für Steuerung und Kontrolle
Planung ist die Grundlage für Steuerung und Kontrolle im Unternehmen. Sie ermöglicht:
- Die Zuweisung knapper Ressourcen auf die wichtigsten Projekte
- Regelmäßige Abgleiche zwischen Soll- und Ist-Werten zur Kontrolle des Fortschritts
- Die Entwicklung von Korrekturmaßnahmen bei Planabweichungen
Die operative Planung konzentriert sich auf Maßnahmen, die innerhalb eines kurzfristigen Zeithorizonts von ein bis zwei Jahren umgesetzt werden sollen.
Zeithorizont und Struktur
Der operative Planungsprozess beginnt häufig im Spätsommer (August oder September). Bis Ende November sollten die Pläne abgeschlossen und von der Geschäftsleitung freigegeben werden. Anschließend erfolgt die Kommunikation an alle betroffenen Abteilungen.
Typische Inhalte der operativen Planung:
- Absatzzahlen und Umsatzziele
- Materialkosten und Produktionsaufwände
- Personalplanung und Personalkosten
- Marketing- und Vertriebskosten
- Investitionspläne für neue Maschinen oder Anlagen
Grenzen traditioneller Budgetierung
Obwohl die klassische Budgetierung nützlich ist, stößt sie häufig auf Kritik:
- Hoher Planungsaufwand durch umfangreiche Datenanalysen
- Starre Jahreszyklen, die Anpassungen während des Jahres erschweren
- Dezemberfieber: Kurzfristige Ausgaben zur Vermeidung der Kürzung des Budgets
Moderne Ansätze wie die moderne Budgetierung ermöglichen mehr Flexibilität und eine genauere Anpassung an dynamische Märkte.
Die strategische Planung zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum des Unternehmens über einen Zeitraum von drei bis sieben Jahren zu sichern.
Wichtige strategische Ziele
- Markterweiterung durch Internationalisierung
- Produktinnovationen zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen
- Kostenführerschaft oder Qualitätsführerschaft
- Investitionen in neue Technologien, z. B. Digitalisierung
Werkzeuge strategischer Planung
Zur Umsetzung der strategischen Ziele kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:
- Portfolio-Analyse zur Bewertung von Geschäftsfeldern
- Break-Even-Analyse zur Gewinnschwellenbestimmung
- ROI-Analyse zur Rentabilitätsmessung
Top-Down- und Bottom-Up-Planung
Die Top-Down-Methode gibt globale Zielvorgaben von der Unternehmensführung vor, während die Bottom-Up-Methode Anpassungen von Abteilungen nach oben ermöglicht.
Forecasts und rollierende Planung
Forecasts aktualisieren Planungsdaten monatlich und integrieren Ist-Werte. Die rollierende Planung verlängert den Zeithorizont kontinuierlich um ein weiteres Quartal.
Big Data in der Planung
Big Data ermöglicht Echtzeitdaten und verbessert die Prognosefähigkeit. Unternehmen können Trends besser erkennen und Ressourcen gezielter einsetzen.