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Rationa­lisierung

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist Rationalisierung?

Rationalisierungsmaßnahmen beinhalten alle Handlungen oder Prozesse, welche bestehende betriebliche Regelungen und Abläufe verbessern. Zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit oder um Kosten einzusparen, ersetzen Firmen im Rahmen der Rationalisierungen z. B. Arbeiter durch Maschinen oder stellen betriebliche Maßnahmen um. Grundsätzlich handelt es sich um ein durch Vernunft und Methodik gesteuertes Vorgehen. Ziel ist, dass nicht nur die Wirtschaftlichkeit steigt, sondern sich auch die erzielten Ergebnisse verbessern.

Was bedeutet Rationalisierung und wo liegt der Unterschied zur Automatisierung?

Häufig verwendet man Rationalisierung fälschlicherweise als Synonym für die Automatisierung von Abläufen. Bei der Automatisierung geht es zumeist um den Einsatz von Maschinen, welche menschliche Tätigkeiten ersetzen. Besonders im Zeitalter von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz spielt dies eine immer größere Rolle.

Unternehmen wenden regelmäßig Rationalisierungsmaßnahmen in diesem Zusammenhang an. Sie münden meist in einer Automatisierung von betrieblichen Prozessen. Insbesondere der Faktor Arbeit ist regelmäßig Gegenstand von solchen Verbesserungen. Im Fall von Massenproduktionen gibt es überzeugende Mittel, um menschliche Arbeit zu ersetzen, wie:

  • Leistungsfähigere Maschinen
  • Innovative Zuliefersysteme
  • Just-in time Fertigungen

Dieser Austausch ist häufig Bestandteil einer Rationalisierung. Allerdings umfasst sie sämtliche Bereiche einer Firma. Gewinne zu maximieren oder Kosten einzusparen gelingt auch, ohne neue Maschinen einzusetzen.

Warum ist das Thema Rationalisierung wichtig?

Die Rationalisierung ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre (BWL).  Der Begriff umfasst verschiedene Maßnahmen und Prozesse, sodass es unterschiedliche Arten der Rationalisierung gibt. Insgesamt ist sie aber immer von der wirtschaftlichen Motivation getrieben, den Umsatz und die Rentabilität zu steigern. Man unterscheidet dabei zwischen zwei Einstellungen:

  • Weite Sichtweise: umfasst sämtliche organisatorischen Maßnahmen und Bedingungen, die zu einer Verbesserung bzw. zu einer Veränderung führen. Bei der Einleitung verändernder Maßnahmen ist stets die Vernunft das Motiv. Veränderungen betreffen dabei Sach-, Wert- und Sozialziele.
  • Enge Sichtweise: fokussiert sich eher auf die gezielte Steigerung von Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Am Ende ist diese Sichtweise zielgerichtet auf Wertsteigerung bzw. auch auf unternehmerischen Gewinn und Rendite.

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Was ist eine Rationalisierungsmaßnahme?

Rationalisierungsmaßnahmen sind organisatorische Prozesse, die darauf abzielen, optimierte Bedingungen zu erreichen, damit die Wirtschaftlichkeit steigt. In den meisten Fällen handelt es sich um Automatisierungen bzw. den Einsatz moderner Technologien. So hat zum Beispiel die Einführung der Fließbandarbeit dazu geführt, Transportkosten zu verringern, was den Unternehmen Kostenersparnisse ermöglichte.

Faktoren der Unwirtschaftlichkeit

Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Kilger (1927 – 1986) formulierte die wichtigsten Faktoren der Unwirtschaftlichkeit. Um Kostensenkungen zu erreichen, müssen Betriebe den unwirtschaftlichen Einsatz vieler Aspekte beseitigen, wie von:

  • Personal
  • Energie
  • Verfahren und Arbeitsabläufen
  • Werkzeugen
  • Material
  • Transportmitteln

Demgegenüber stellte Kilger folgende Rationalisierungsmaßnahmen:

  • Verbesserter Einsatz von Arbeitskräften
  • Optimierung der Arbeitsabläufe
  • Effizientere Nutzung von Ressourcen
  • Optimierung der Transportwege

Rationalisierungspotenziale finden sich bei fast allen Produktionsfaktoren. Einzelmaßnahmen der Rationalisierung folgen sogenannten REFA-Standards des Verbands für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung.

Durch Rationalisierungsinvestitionen können Betriebe zum Beispiel gleich teure Betriebsmittel (Maschinen) mit erheblich mehr Leistung einsetzen. Bei den Werkstoffen verringern Unternehmen beispielsweise den Lagerbestand, wodurch die Kapitalbindung sinkt.

Arten der Rationalisierung

Die Rationalisierung kann man in unterschiedliche Arten einteilen:

Betriebliche Rationalisierung
Überbetriebliche Rationalisierung

Umfasst sämtliche Optimierungsmaßnahmen in einem Unternehmen. Die Ziele der betrieblichen Rationalisierung können Firmen in allen Unternehmensbereichen umsetzen:

  • Produktionsbereich
  • Personalwesen Transportwesen
  • Produktionsketten
Umfasst sowohl betriebsinterne Prozesse und Verbesserungen als auch solche, die Unternehmen insgesamt fördern sollen. So unterliegen auch Wirtschaftsverbände oder politische Institutionen Rationalisierungsmaßnahmen. Damit passen sie sich besser an den wirtschaftlichen Bedürfnissen einzelner Firmen an, wodurch sie diese nachhaltiger unterstützen.
Info

Rationalisierung am Beispiel des Gesundheitswesens

Mit Rationalisierungen nutzt man vorhandene Möglichkeiten besser, um die Effizienz eines Wirtschaftssystems zu erhöhen. Im Gesundheitswesen findet dieser Prozess zunehmend durch den Einsatz innovativer Technologien statt, wie von Operations-Robotern. Daneben führen Krankenhäuser und Gesundheitsinstitutionen neue Organisations- und Arbeitsformen ein. Ein hohes Rationalisierungspotenzial besteht zum Beispiel in den zentralen Notaufnahmen, in denen geplante Behandlungsabläufe Kostensenkungen bieten.

Was ist eine Taylorisierung?

Die Rationalisierung ist besonders stark durch die Taylorisierung geprägt. Mit dieser Methode bzw. Maßnahme strukturieren Unternehmen Rationalisierungsmaßnahmen in festgelegten Arbeitsschritten.

Taylorisierung als Teil der Rationalisierung

Der amerikanische Ingenieur Frederick Winslow Taylor verfasste den Grundsatz, Produktionen durch klare Vorgaben und Schritte zu optimieren. Das Ziel ist es, die Produktivität und Rentabilität durch menschliche Arbeit zu steigern. Hierzu muss man Arbeitseinheiten in einzelne Schritte unterteilen. Dabei sollen die Menschen im Grunde genommen automatisiert werden, da kaum eigenständiges Denken nötig ist. Im Grunde genommen ist die Fließbandarbeit eine Taylorisierung der Arbeit.

Bevor man Arbeitsschritte unterteilen kann, sollte man jedoch immer Zeit- und Bewegungsstudien veranlassen. Diese werden in vielen Fällen durch sogenannte Funktionsmeister verfasst, die im Anschluss die disponierende Einteilung und Koordination sämtlicher Arbeitsabläufe übernehmen.

Im Taylorismus wird der Mensch zum Produktionsfaktor, der sich an die vorgegebenen Bedingungen der Arbeitgeber halten muss. Grundgedanke von Taylors Theorie ist, dass der Mensch sich im Rahmen einer streng geregelten Tätigkeit am wohlsten fühlt und einen höheren Anreiz durch ein geregeltes Einkommen erhält.

Taylorisierung versus modernes Arbeitsleben

Das System des Taylorismus steht heute häufig in der Kritik und entstand als Konsequenz der Industrialisierung. Die Folgen der Rationalisierung im Sinne von Taylor stehen dem heutigen Grundgedanken von Agilität und Selbstständigkeit entgegen. Der Rationalisierungseffekt im modernen Sinne soll sich eher positiv bzw. konstruktiv auf die Arbeitswelt auswirken.

Im Grunde genommen widerspricht der Taylorismus dem Begriff der Humanisierung der Arbeit. Durch die seelenlose Automatisierung der Arbeit besiegt der technische den menschlichen Faktor. Solche Bedingungen sind mit den Errungenschaften des modernen Arbeitslebens nicht mehr in Einklang zu bringen.

Die Planung von Rationalisierungsprozessen

Wollen Unternehmen Rationalisierungsmaßnahmen umsetzen, sollten sie diese Schritt für Schritt planen:

  1. Schwachstellenanalyse: Diese ist differenziert nach Organisation, Technik, Kosten und Personal.
  2. Bewertung der Zielbeziehungen: Dies kann zum Beispiel durch eine Ziel-Beziehungs-Analyse erfolgen.
  3. Quantifizierung: Eigenschaft und Beschaffenheit der Einzelziele als Maß für die Erreichung des gewünschten Ziels.
  4. Erweiterung der wirtschaftlichen Ziele: Ermittlung der qualitativen Wirtschaftlichkeitsfaktoren.
  5. Planungsvarianten: Falls die Rationalisierungsmaßnahmen nicht zum gewünschten Output führen.
  6. Bewertung und Priorisierung: Prüfen der unterschiedlichen Varianten.

Die Rationalisierungsinvestition

Die Rationalisierungsinvestition ist im Grunde genommen der Kern einer Rationalisierung sowie ihrer Folgen. Dabei handelt es sich um solche Investitionen, die Ersatz für eine Anlage, Maschine oder Tätigkeit schaffen. Die Rationalisierung erfolgt in der Wirtschaft, wenn die neuen Anschaffungen effizienter arbeiten.

Optimaler Zeitpunkt der Rationalisierungsinvestition

Der optimale Ersatzzeitpunkt ist von zentraler Bedeutung, damit auf keinen Fall noch bestehende Ressourcen verloren gehen. Die Betriebe müssen untersuchen, wann sie genau eine Altanlage austauschen müssen, weil sie nicht mehr gewinnbringend arbeiten kann. Ein wirtschaftlicher Erfolg ist nur dann wahrscheinlich, wenn man die Rationalisierungsinvestitionen optimal handhabt:

Konstante Kapazität

Eine Rationalisierungsinvestition zeichnet sich gegenüber einer Ersatzinvestition in einem Unternehmen oder in einer Produktion dadurch aus, dass die Struktur der Kosten verbessert wird, während die Kapazität konstant bleibt.

Rationalisierungskartelle

In den meisten Fällen führt man mit der Rationalisierungsinvestition eine Kombination aus Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestition durch. Sogenannte Rationalisierungskartelle unterliegen zumeist nicht dem Kartellverbot. Dabei handelt es sich um Unternehmenszusammenschlüsse, damit man alle Beteiligten großer Rationalisierungsmaßnahmen gleichermaßen berücksichtigt.

Zusammenfassung

Rationalisierung zusammengefasst

  • Der Begriff Rationalisierung umfasst ein an Zielen orientiertes, durch Vernunft („ratio“) geleitetes methodisches Handeln.
  • Die Rationalisierung beinhaltet mehrere Dimensionen. Insgesamt sind verschiedene Wissenschaftszweige an der Erklärung von Rationalisierungsmaßnahmen beteiligt: die Betriebswirtschaftslehre, die Soziologie und die technischen Wissenschaften.
  • Arbeitstechnisch schaffen Firmen mit der Rationalisierung Bedingungen, die bei gleichbleibender Produktivität zu einer Arbeitserleichterung und einer Kostensenkung führen.
  • Einen solchen Rationalisierungseffekt wünschen sich Betriebe besonders, wenn der Produktionsfaktor der Arbeit teurer wird. Somit sollen die Wirtschaftlichkeit bzw. die Produktivität von Produktionsabläufen höher werden.
  • Veränderungen bzw. Verbesserungen von Unternehmen treten in unterschiedlicher Weise auf, sodass Rationalisierungsmaßnahmen in allen Bereichen ansetzen können. Der Einsatz innovativer Technologien eröffnet besonders im Produktionsbereich zahlreiche Rationalisierungsmöglichkeiten.
  • Es gibt betriebliche und überbetriebliche Rationalisierungen. Überbetriebliche Institutionen fördern die betriebliche Rationalisierung, indem sie Rationalisierungsmöglichkeiten erforschen und die Ergebnisse den Unternehmen zur Verfügung stellen.
  • Rationalisierungsinvestitionen ersetzen ein technisch noch gebrauchsfähiges Investitionsobjekt durch eine neue Anlage, die wirtschaftlicher arbeitet.