Das Business Model Canvas hilft bei der Entwicklung und Strukturierung von Geschäftsideen.
- Es stellt zentrale Inhalte übersichtlich dar.
- Es definiert erste Aufgaben und Prioritäten für die Unternehmensgründung.
- Es ermöglicht Investoren und Geschäftspartnern, die Geschäftsidee schnell zu verstehen.
Gerade bei komplexen Geschäftsmodellen sorgt das Business Model Canvas für Transparenz und Klarheit. Es schafft eine Basis, auf der Investoren Entscheidungen über Beteiligungen treffen können. Das ist besonders für Startups relevant, die häufig auf Fremdkapital angewiesen sind.
Das Business Model Canvas ergänzt den klassischen Businessplan und bietet zahlreiche Vorteile:
- Kompakte Darstellung: Geschäftsmodelle werden auf einer Seite visualisiert.
- Fokus auf Wesentliches: Es hebt die wichtigsten Erfolgsfaktoren hervor.
- Einfache Erstellung: Die Struktur erleichtert die Erstellung im Vergleich zum Businessplan.
- Flexibilität: Änderungen lassen sich schnell und unkompliziert einarbeiten.
- Visualisierung von Zusammenhängen: Die Beziehungen zwischen den Elementen werden klar dargestellt.
Das Business Model Canvas bildet außerdem eine gute Grundlage für den Businessplan. Es ist sinnvoll, zuerst das Canvas zu erstellen und darauf aufbauend den detaillierten Plan auszuarbeiten.
Das Business Model Canvas besteht aus neun zentralen Elementen, die die wichtigsten Unternehmensbereiche abdecken.
1. Value Proposition – Das Wertversprechen
Das Wertversprechen steht im Mittelpunkt des Business Model Canvas.
- Es beschreibt den Nutzen für den Kunden oder das Problem, das gelöst wird.
- Es kann sich um innovative Lösungen oder Verbesserungen bestehender Produkte handeln.
Das Wertversprechen sollte klar zeigen, warum das Produkt oder die Dienstleistung einzigartig ist.
2. Customer Segments – Die Zielgruppen
Dieses Element definiert die Zielgruppe des Unternehmens.
- Wer sind die potenziellen Kunden?
- Welche Bedürfnisse und Erwartungen haben diese Kunden?
Eine genaue Zielgruppenanalyse ist entscheidend für den Erfolg des Geschäftsmodells.
3. Cost Structure – Die Kostenstruktur
Hier werden die Kosten aufgelistet, die für den Geschäftsbetrieb anfallen:
- Materialkosten, Personal, Produktion und Vertrieb.
- Planung von Investitionen und laufenden Ausgaben.
Eine klare Kostenstruktur hilft, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und die Finanzierung besser zu planen.
4. Revenue Streams – Die Einnahmequellen
Dieses Element beschreibt, wie das Unternehmen Einnahmen erzielt:
- Haupteinnahmen durch Produktverkäufe oder Dienstleistungen.
- Zusätzliche Einnahmen, z.B. durch Lizenzen oder Beratungstätigkeiten.
Die Einnahmequellen sollten so geplant werden, dass sie die Kosten decken und Gewinne erzielen.
5. Key Activities – Die Schlüsselaktivitäten
Hier werden die wichtigsten Aktivitäten definiert, die das Geschäftsmodell zum Erfolg führen:
- Produktion, Vertrieb, Marketing und Kundenservice.
- Prozessabläufe und Lieferketten müssen klar beschrieben sein.
6. Key Resources – Die Schlüsselressourcen
Dieses Element behandelt die Ressourcen, die für den Betrieb notwendig sind:
- Materielle Ressourcen wie Gebäude, Maschinen und Rohstoffe.
- Immaterielle Ressourcen wie Patente oder Fachwissen.
7. Key Partners – Die Schlüsselpartner
Viele Unternehmen arbeiten mit Partnern zusammen, um Abläufe zu optimieren:
- Lieferanten, Dienstleister und strategische Partner.
- Fokus auf langfristige, stabile Kooperationen.
8. Customer Relationships – Die Kundenbeziehungen
Dieses Element beschreibt die Interaktion mit Kunden:
- Wie werden Kundenerwartungen erfüllt?
- Welche Services und Problemlösungen werden angeboten?
Langfristige Kundenbeziehungen tragen zur Stabilität des Geschäfts bei.
9. Channels – Die Kommunikations- und Vertriebskanäle
Hier wird festgelegt, wie das Produkt die Kunden erreicht und wie kommuniziert wird:
- Vertriebskanäle wie Online-Shops oder Einzelhandel.
- Kommunikationskanäle wie Social Media, Webseiten oder Apps.
Eine klare Kommunikationsstrategie sorgt für Reichweite und Kundenbindung.
Das Business Model Canvas ist in neun Felder unterteilt, die auf einer einzigen Seite angeordnet sind:
- Die Value Proposition befindet sich im Zentrum.
- Links davon liegen die Key Activities, Key Resources und Key Partners.
- Rechts davon finden sich die Customer Relationships, Channels und Customer Segments.
- Unten befinden sich die Cost Structure und die Revenue Streams.
Angenommen, Sie möchten ein Startup gründen, das Proteinshakes mit neuen Geschmacksrichtungen anbietet. Das Business Model Canvas könnte folgendermaßen ausgefüllt werden:
Value Proposition – Das Wertversprechen
Der besondere Nutzen des Produkts wird definiert.
- Der Proteinshake soll gesund und nahrhaft sein.
- Ein Unique Selling Point (USP) wird entwickelt, z.B. eine neue Geschmacksrichtung wie Erdnuss.
Cost Structure – Die Kostenstruktur
Die Kostenpunkte werden identifiziert:
- Produktion und Vertrieb des Proteinshakes.
- Maschinenkosten, sowohl für die Anschaffung als auch den Betrieb.
- Zutaten und Verpackungen, insbesondere nachhaltige Materialien.
Revenue Streams – Die Einnahmequellen
Die Einnahmequellen werden festgelegt:
- Haupteinnahmequelle ist der Verkauf der Proteinshakes.
- Zusätzliche Einnahmen könnten durch neue Geschmacksrichtungen oder Abonnements entstehen
Key Activities – Die Schlüsselaktivitäten
Die wichtigsten Aufgaben für das Unternehmen werden beschrieben:
- Produktion und Lagerung des Proteinshakes.
- Beschaffung von Rohstoffen und Verpackungen.
- Vertrieb an Fitnessstudios und Marketingaktionen.
Key Resources – Die Schlüsselressourcen
Hier werden die benötigten Ressourcen aufgelistet:
- Produktionsstätten und Maschinen für die Herstellung.
- Lagerflächen für Zutaten und fertige Produkte.
- Materialien für nachhaltige Verpackungen.
Key Partners – Die Schlüsselpartner
Wichtige Partner für den Betrieb werden identifiziert:
- Lieferanten für Zutaten und Verpackungen.
- Logistikpartner für den Vertrieb an Fitnessstudios.
- Marketingagenturen zur Vermarktung des Produkts.
Customer Relationships – Die Kundenbeziehungen
Maßnahmen zur Pflege der Kundenbeziehungen werden beschrieben:
- Kundenservice über eine Serviceseite auf der Webseite.
- Geld-zurück-Garantie bei Unzufriedenheit mit dem Produkt.
- Chat-Funktion für direkte Kommunikation mit Kunden.
Channels – Die Vertriebskanäle
Die Vertriebs- und Kommunikationswege werden festgelegt:
- Vertrieb direkt an Fitnessstudios, wo sich die Zielgruppe aufhält.
- Marketingkampagnen über Social Media und Webseiten.
- Chats und Kontaktformulare auf der Webseite für Kundenanfragen.