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Nutz­wert­analyse

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist eine Nutzwertanalyse?

Die Nutzerwertanalyse ist ein Verfahren, das zur Bewertung und Analyse bei einer komplexen Entscheidungssituation dient. Die Nutzwertanalyse ermittelt Vor- und Nachteile bestimmter Faktoren und macht es so möglich, verschiedene Alternativen anhand konkreter Kriterien zu vergleichen und einen Favoriten zu ermitteln (Paarvergleich). Die Gewichtung von Möglichkeiten oder Verfahren im Rahmen der Nutzwertanalyse Ist eine Vorgehensweise, die in nahezu allen Bereichen des Geschäftslebens Anwendung findet. r Bei dieser Methode der Entscheidungsfindung können sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren einfließen, was dem Verfahren vor allem im Hinblick auf schwer messbare Kriterien Vorteile verschafft.

Was sind die Voraussetzungen einer Nutzwertanalyse?

Die Frage, ob eine Nutzwertanalyse bei einem Angebotsvergleich, im Projektmanagement oder bei der Personalauswahl sinnvoll einsetzbar ist, lässt sich anhand verschiedener Kriterien beantworten.

Dabei können immer folgende Fragen gestellt werden:

  • Was wird entschieden?
  • Warum und weshalb muss eine Entscheidung getroffen werden?
  • Wer trifft die Entscheidung?
  • Welche Personen sind an der Entscheidungsfindung beteiligt?
  • Wer trägt die Verantwortung für die Folgen?

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Wie funktioniert die Beurteilung des Nutzwerts?

Bei der Nutzwertanalyse handelt es sich um die Möglichkeit einer Beurteilung der besten Alternative oder Entscheidung. Voraussetzung ist dabei, dass ein Unternehmen oder eine Organisation die Wahl verschiedener Handlungsoptionen hat. Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) spielt die Nutzwertanalyse zum Beispiel bei der Standortwahl, der Konkurrenzanalyse oder der Personalauswahl eine wichtige Rolle.

Bei der Frage, was eine Nutzwertanalyse ist, steht im Vordergrund, dass die verschiedenen Handlungsalternativen bekannt sind, jedoch eine endgültige Entscheidung ansteht.

Beispielsweise hilft die Nutzwertanalyse dabei, Bewertungskriterien bei der Bewerberauswahl, bei einer Standortwahl für die Neugründung eines Unternehmens oder bei der Auswahl einer Marketing-Agentur festzulegen.

Die Nutzwertanalyse in 6 Schritten

1. Auswahl der Bewertungskriterien

Bei der Nutzwertanalyse sind anfangs Kriterien zur Bewertung der verschiedenen Auswahlmöglichkeiten zu definieren. Bekannt sind solche Verfahren aus Prüfungsaufgaben, wenn verschiedene Kriterien vorgegeben sind und eine Entscheidung zu treffen ist.

Info

Beispiele für Bewertungskriterien

Bei der Auswahl der Bewertungskriterien für einen neuen Standort eines Unternehmens könnten zum Beispiel entscheidend sein:

  • Kosten pro Quadratmeter
  • Entfernung des Lagers zu Filialen
  • Verkehrsanbindung und Wege

Im Marketing spielt die Nutzwertanalyse ebenso eine wichtige Rolle. Steht zum Beispiel die Entscheidung über eine geeignete Agentur als Dienstleister an, sollten folgende Kriterien beantwortet werden:

  • Referenzen von Werbeagenturen
  • Persönliche Erreichbarkeit und Kommunikation
  • Zeitliche Flexibilität

Bei der Nutzwertanalyse sollten Entscheidungsträger immer im Auge behalten, dass die Kriterien stark vom Einzelfall und den Zielen des Unternehmens abhängig sind. Allgemein gültige Verfahren oder Modelle gibt es bei dieser Methode nicht.

2. Gewichtungsfaktor der Bewertungskriterien

Bei der Auffindung von Präferenzen im Rahmen der Nutzwertanalyse ist der zweite Schritt wichtig für die Entscheidung: Die Bewertungskriterien werden nicht nur zur Abbildung herangezogen, sondern auch individuell gewichtet. Welcher Gewichtungsfaktor bei der Entscheidung den größeren Vorteil oder Nachteil abbildet, hängt immer vom Einzelfall ab. Möchte man die Nutzwertanalyse berechnen, werden im Ergebnis immer Kosten und Qualität im Vordergrund stehen. Die Nutzwertanalyse kennt keine gängige Formel, lässt sich aber in Schritten ermitteln. Nimmt man bei den Gewichtungsfaktoren zum Beispiel eine Skala von 1 bis 100, können 4 Bewertungskriterien in Prozent festgelegt werden:

  • A = 20 %
  • B = 30 %
  • C= 25 %
  • D = 25%

Die Entscheidungsmatrix der Nutzwertanalyse setzt die verschiedenen Verhältnisse der Bewertungskriterien zueinander. Bei der Entscheidungsfindung für den stärksten Faktor spielt die Gewichtung aller Vorteile die entscheidende Rolle. Die Art des Verfahrens, das heißt, ob man Prozentwerte oder absolute Zahlen anwendet, ist im Ergebnis egal.

3. Skala festlegen

Die einzelnen Schritte der Nutzwertanalyse legen eine Skala für die Bewertung fest. Bei dieser Entscheidungsfindung sollen einzelne Kriterien messbar gemacht werden. Hilfreich ist jetzt eine Skala für einzelne Punkte zum Vergleich der Faktoren:

  • Punkteskala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut)
  • Punkteskala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut)

Es ist natürlich auch möglich, die Nutzwertanalyse in Form einer Tabelle zu berechnen. Das Ergebnis sollte jedoch darstellen, welchen Vorteil oder Nachteil man feststellen kann. Die Nutzwertanalyse spielt daher auch im Angebotsvergleich für Unternehmen eine wichtige Rolle.

4. Bewertung der Alternativen ohne Gewichtung

Der vierte Schritt bewertet alle möglichen Alternativen einer Nutzwertanalyse, nimmt jedoch noch keine genaue Gewichtung vor. Auch hier sind wieder der Einzelfall und seine jeweiligen Umstände zentral. Bei der Entscheidung ist es hilfreich, wenn man sich über die bestmögliche oder schlechteste Alternative bewusst ist.

Bei der Entscheidungsfindung zum Thema „Standortwahl“ für ein Unternehmen könnte zum Beispiel der Punkt „Filiale in der Nähe“ entscheidend sein. Wenn fünf Kilometer gerade noch akzeptabel sind, dann sind vergleichsweise Standorte mit geringeren Entfernungen zu bevorzugen.

Mit einer Punkte-Skala können dann alle zur Auswahl stehenden Standorte bewertet werden, ohne dass bereits eine individuelle Gewichtung erfolgt. Die Vorteile bei diesem Verfahren liegen in der Möglichkeit der Bewertung von qualitativen Kriterien. Wenn „Standortnähe“ zum Beispiel zu den Bewertungskriterien gehört, kann nicht nur die Länge eines Weges, sondern auch die Möglichkeiten der verschiedenen Verkehrsmittel ein Entscheidungsfaktor sein. Tatsache ist, dass solche Handlungsalternativen in der Bewertung sehr subjektiv beurteilt werden.

5. Anwendung der Gewichtung

Im Anschluss an eine in Schritt 4 erfolgte Bewertung kommt die Gewichtung zur Anwendung. Dabei gibt es auch hier individuelle Gewichtungsfaktoren und die daraus resultierenden Handlungsalternativen. Die Gewichtung kann mit einfachen Rechenschritten erfolgen.

Bei der Ermittlung der Faktoren gibt es die Formel:

Nicht gewichtete Bewertung x Gewichtungsfaktor = gewichtete Bewertung

Zum Beispiel: Standort A erhält für das Kriterium „Verkehrsanbindung“ 10 Punkte, das in den vorherigen Schritten mit dem Faktor 20 % oder 0,2 bewertet wurde. Bei der Entscheidungsfindung ergibt sich folgende Rechnung:
10 Punkte × 0,2 = 2 Punkte. Läge die Punktzahl bei 8 Punkten und die Gewichtung bei 35 % bzw. 0,35, dann wäre der Wert:
Erreichbarkeit (gewichtet) = 8 Punkte × 0,35 = 2,8 Punkte.

6. Ergebnis der Nutzwertanalyse

Sinn und Zweck der Nutzwertanalyse ist immer die Ermittlung der individuell stärksten Faktoren. Für die Beurteilung betrachtet man die Summe der gewichteten Bewertungen. Bei der Frage, ob es ein objektives Ergebnis der Nutzwertanalyse gibt, kommt man spätestens an dieser Stelle zu einem negativen Resultat. Allerdings zeigen sich auch hier bei der Art der Beurteilung die Vorteile. Ein Unternehmen oder Organisation kann die für sie individuell entscheidende höchste Gesamtpunktzahl vergeben. So kann der jeweilige „Sieger“ ermittelt werden. Bei der Ermittlung der Ziele hilft als Methode auch der sogenannte Zielerreichungsgrad. Das Ergebnis der Nutzwertanalyse ergibt sich aus der Summe der gewichteten Bewertungen.

Die Regeln für die Nutzwertanalyse

Damit eine Nutzwertanalyse innerhalb eines Unternehmens oder Teams Akzeptanz findet, ist die Anwendung von Regeln empfehlenswert. Folgende Anforderungen sind zu erfüllen:

  • Strukturierung: Jeder einzelne Schritt sollte nachprüfbar sein und belegbar sein. Für Nutzwertanalysen kann z. B. Excel als Programm zu guter Übersicht verhelfen.
  • Moderation innerhalb eines Teams: So können alle Meinungen zur Geltung kommen.
  • Selektion methodenkonformer Kriterien: Es kommen nur Kriterien zur Anwendung, die im Sachzusammenhang stehen.
  • Dokumentation: Alle Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein.

Die Sensitivitätsanalyse

Insbesondere im Projektmanagement kommt die Nutzwertanalyse als Methode oft zum Einsatz. Häufig gilt die Nutzwertanalyse als zu subjektiv. Eine Sensitivitätsanalyse bietet sich hier als Ergänzung an, um die Stabilität für das jeweilige Ergebnis zu ermitteln. Dabei handelt es sich um ein klassisches Instrument des Managements. Bei dieser Methode werden die Gewichtungen innerhalb eines Teams noch einmal genau betrachtet.

Die Sensitivitätsanalyse gibt Aufschluss über:

  • Beziehungen zwischen Einflussgrößen wie Preise oder Absatzmengen und Ergebnisgrößen wie Jahresüberschuss oder Kapitalwert
  • Wirtschaftlichkeit einer Entscheidung, eines Projekts oder einer Investition
  • Risiken und Fehler
  • Beziehungen zwischen Variablen
  • Wechselbeziehung zwischen den Einflussfaktoren
  • Beziehungen zwischen Einflussfaktoren und Lösungen

Das Ergebnis einer Sensitivitätsanalyse kann zeigen, ob bei Veränderungen in einzelnen Kriterien eine Stabilität der Ergebnisse gegeben ist. Schlussendlich zeigt sich bei diesem Modell, ob die gewählte Handlungsalternative im Vergleich immer noch die beste Lösung ist. Damit bietet im Rahmen der Nutzwertanalyse die Sensitivitätsanalyse eine Möglichkeit, auch abweichende Bewertungen, wie zum Beispiel das Votum von Minderheiten in einem Team, auf die jeweilige Stabilität zu überprüfen.

Zusammenfassung

Nutzwertanalyse zusammengefasst

  • Die Nutzwertanalyse, auch Scoring-Modell genannt, ist ein bekanntes Verfahren zur Bewertung von Zielgrößen anhand verschiedener Entscheidungskriterien.
  • Bei der Nutzwertanalyse kommen qualitative oder quantitative Faktoren zum Einsatz.
  • Als Bewertungsmaßstäbe kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht.
  • Für die Durchführung einer Nutzwertanalyse benötigt man Alternativen, zwischen denen man sich entscheiden kann.
  • Die Vorteile der Nutzwertanalyse sind, dass durch die Entscheidungen besser nachvollziehbar sind.
  • Als Nachteil gilt die Subjektivität der Nutzwertanalyse und die Tatsache, dass Handlungsalternativen nicht vollständig sichtbar sind.
  • Die Sensitivitätsanalyse kann im Falle zu vieler subjektiver Faktoren die Ergebnisse der Nutzwertanalyse objektivieren.