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Aktienkurs
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Definition

Was ist ein Aktienkurs?

Der Begriff Aktienkurs beschreibt den Preis für die Anschaffung einer Aktie eines bestimmten Unternehmens.

Was bedeutet der „Kurs“ einer Aktie an der Börse?

Das immerwährende Marktprinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt die Höhe eines Aktienkurses. Je höher die Gewinne einer Aktiengesellschaft, desto mehr Menschen, bzw. Aktionäre wollen Anteile des Unternehmens kaufen. Daraus folgt: Je knapper das Angebot der verfügbaren Aktien, desto höher der Kurs. Das gilt  auch umgekehrt: Ist das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Talsohle, wollen Anleger ihre Anteile verkaufen. Eine solche Entwicklung lässt den Preis pro Aktie sinken.

Den DAX-Aktienkurs sowie den von Aktienkurs von Unternehmen beeinflussen aber nicht nur die unternehmensbezogenen Daten und Prognosen – wie zum Beispiel die Vermögenslage, zu erwartende Erträge und Gewinnaussichten – sondern auch generelle Entwicklungen. Ausschlaggebend für hohe oder niedrige Börsenkurse ist daher vor allen Dingen das gesamtwirtschaftliche und politische Umfeld. Insbesondere die finanzpolitischen Entscheidungen sind elementar für gute oder schlechte Börsenkurse. Aktionäre wie Händler reagieren oft nervös auf gewisse politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen.

Börsenkurse können innerhalb von Stunden drastisch steigen oder fallen – die bekannte Börsenpsychologie spielt eine nicht unerhebliche Rolle bei diesem Auf und Ab. Allerdings kommt auch hier die fortschreitende Digitalisierung zum Zug. Wo früher die Börsenmakler für die Stellung von Kursen zuständig waren, nehmen heute computergestützte Handelssysteme die Berechnungen vor.

Info

Die Bedeutung von Handelsplätzen und der Börse

Auch Handelsplätze beeinflussen den Aktienkurs weiter, bzw. an wie vielen Börsenplätzen gleichzeitig Investoren die jeweiligen Wertpapiere handeln. Die großen internationalen Handelsplätze sind zum Beispiel New York, Frankfurt, London und Hong Kong. Es gibt aber auch diverse regionale Börsen, die für Anleger interessant sein können, da sie auf bestimmte Wertpapiere spezialisiert sind.

Aktienkurs: Die verschiedenen Arten und Bedeutungen

Bei der Erklärung, was genau Aktienkurse sind, spielen die verschiedenen Arten der Kurse eine Rolle. Dabei wird unterschieden zwischen dem

  • Briefkurs: Der Kurs, den Anbieter verlangen (Ask)
  • Geldkurs: Der Kurs, den Anleger bereit sind zu zahlen (Bid)

Will man also den Aktienkurs analysieren und es wird bei einer Aktie zusätzlich der Brief- und Geldkurs angegeben, zeigt der Briefkurs den tiefsten Preis, zu dem die Aktie angeboten wird. Der Geldkurs dagegen zeigt den höchsten Preis, zu dem die Aktie am Markt ist. Die Differenz zwischen Ask und Bid nennt man Spread. Ist eine Aktie mit einem „G“ markiert, gab es nur eine Nachfrage, ein „B“ indessen zeigt, dass es nur ein Angebot gibt. Beide Bezeichnungen signalisieren, dass es noch nicht zum Verkauf kam.

Um Aktienkurse zu lesen, gibt es eine weitere Unterscheidung:

  • Fortlaufende Kurse werden durchgehend berechnet und notiert.
  • Kassakurse werden nur einmal pro Tag festgelegt.
Info

Kassakurse in Deutschland

Der Kassakurs kennt feste Uhrzeiten, bei denen dann auch der Handel und Umsatz stattfindet. In Deutschland gibt es die Möglichkeit der Kassakurse praktisch nicht mehr.

Schließlich gibt es beim Aktienkurs auch noch Realtime-Kurse oder auch Echtzeit-Kurse genannt. Dabei handelt es sich um Börsenkurse, die mit der kleinsten Zeitverzögerung erscheinen. Üblicherweise zeigen Online-Broker Realtime-Kurse, da das Netz ihnen eine geeignete Plattform bietet und sie so die hohen Erwartungen der Anleger optimal befriedigen können. Dabei sind Pull-Abfragen oft kostenlos, Push-Abfragen können Geld kosten, da sie nicht immer verfügbar sind.

Tipp

Berechnung des Aktienkurses

Wenn man einen Aktienkurs berechnen will, stellt sich erst einmal die Frage, was eine Aktie denn eigentlich wert ist. Anleger wollen nicht nur den Kurswert sehen, sondern den wahren Wert dahinter begreifen. Um den Nennwert einer Aktie zu beziffern, teilt eine Aktiengesellschaft ihr Eigenkapital durch die Anzahl der Aktien.

Beispiel: Eine Aktiengesellschaft gibt 1 Millionen Anteile aus. Also steht jede Aktie für ein Millionstel des Unternehmens. Erwirbt ein Anleger nun 1000 Aktien von diesem Unternehmen, gehört ihm ein Prozent davon.

Die verschiedenen Aktienarten

Der Aktienkurs an der Börse – also der sogenannte Börsenkurs – zeigt stets den Wert aller Aktien eines Unternehmens. Daneben gibt es auch den Nennwert – also der fixe Wert einer Aktie. Dieser steht für den Anteil an dem ursprünglichen Kapital der Aktiengesellschaft, der auf alle Anleger aufgeteilt wird.

Grundsätzlich kann man rund acht Aktienarten unterscheiden, die wiederum diverse Merkmale mit sich bringen:

  1. Nach Berechtigung: Es gibt Inhaberaktien (frei übertragbar) und Namenaktien (vinkuliert – die Übertragung ist von der Zustimmung des Unternehmens abhängig).
  2. Nach Handelbarkeit: Es gibt börsennotierte (Main Standard) und nicht börsennotierte (Domestic Standard) Aktien.
  3. Nach wirtschaftlicher Stellung: Stammaktien und Vorzugsaktien (mit Vorzügen ausgestattet).
  4. Nach Stimmkraft: Es gibt stimmrechtslose Aktien, Aktien mit gleicher Stimmkraft und Aktien mit erhöhter Stimmkraft.
  5. Nach Umfang der Liberierung (Gesellschafter erwerben Anteile einer juristischen Person): Man unterscheidet voll einbezahlte und nicht voll einbezahlte Aktien.
  6. Nach Titelkategorien: Hier handelt es sich auch um die Kategorien Inhaber- und Namensaktie. Möglich sind mehrere Titelkategorien oder die Einheitsaktie.
  7. Nach Handelswert: Leichte Aktien (niedriger Kurswert) und schwere Aktien (hoher Kurswert).
  8. Nach Stückelung (Einteilung in Nominal- und Nennwerte): Aktien mit und ohne Nennwert.

Die Bedeutung des Orderbooks

Um den sogenannten Gleichgewichtspreis festlegen zu können, können Börsenmakler auf das Orderbook zugreifen.

Tipp

Gleichgewichtspreis

Der Gleichgewichtspreis geht von einem vollkommenen Markt aus und zeigt, für wieviel Geld man einen Wert erwerben oder verkaufen kann.

Durch die Gleichsetzung von Angebots- und Nachfragefunktion kann der Preis berechnet werden. Im Orderbook sind schließlich sämtliche Kauf- und Verkaufsofferten für Wertpapiere hinterlegt. Durch die Kenntnis von Angebot und Nachfrage ist dann auch die Kursbestimmung möglich.

Dabei gibt es zwei Formen der Orderbooks:

  1. Offene Orderbooks: Für jeden Interessenten einsehbar
  2. Geschlossene Orderbooks: Ausschließlich für bestimmte Personengruppen einsehbar

Orderbooks verzeichnen sämtliche interessierten Käufer inklusive der Preise, Menge und Art der gewünschten Aktie. Ebenso sind alle Verkaufswünsche verzeichnet. Treffen also Käufer und Verkäufer mit identischen Preisvorstellungen aufeinander, ist der Handel so gut wie sicher.

Hinzu kommt die Möglichkeit einer sogenannten Market Order. Dabei kann eine Aktie möglichst schnell und zum aktuellen Kurs den Eigentümer wechseln. Hierbei handelt es sich jedoch um einen riskanten Order-Typ. Der Handel wird so lange durchgeführt, bis keine Interessenten mehr vorhanden sind oder das Ordervolumen beendet ist.

Kennzahlen helfen bei der Bewertung

Aktien und Kurse zu beurteilen, ist nicht einfach. Einen genauen Überblick über den aktuellen Aktienkurs zu behalten, erfordert eine gute Beobachtungsgabe sowie die Beherrschung des Handwerks. Dabei helfen die sogenannten Kennzahlen, die Anleger auf verschiedenen Internetportalen oder im Kursteil von Tageszeitungen ablesen können. Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die sogenannte Performance einzelner Wertpapiere. Im Wesentlichen sind hier die vier Parameter KGV, KUV, KCV, und KBV ausschlaggebend:

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Fundamentale Kennzahl zur Bewertung von Aktien und einfach zu berechnen. Niedriges KGV = mögliches Kaufargument.

Formel: Kurs der Aktie durch Gewinn je Aktie.
Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
Unabhängig vom Gewinn: KUV misst den Wert eines Unternehmens im Verhältnis zum Umsatz.

Formel: Kurs der Aktie geteilt durch Umsatz je Aktie.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Dient der Fundamentalanalyse.
Vorteil: Cashflow ist schwer manipulierbar.

Formel: Kurs der Aktie geteilt durch Cashflow der Aktie.
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Verhältnis des Kurses zum Anteiligen Buchwert. Sollte auch für die Vergangenheit ermittelt werden.

Formel: Kurs der Aktie geteilt durch Buchwert je Aktie.

Gaps: Lücken im Aktienkurs

Ob es sich um steigende oder fallende Aktienkurse handelt – Makler können den Kurs mit Hilfe der sogenannten Charts ermitteln. Diese Aufzeichnungen der Entwicklung einer Aktie kann aus verschiedenen Gründen Lücken (engl. Gaps) aufweisen. So kann es sein, dass Wertveränderungen der Aktien extrem sprunghaft sind, so dass man sie nur schwer erfassen kann. In diesem Fall sind die Linien im Chartdiagramm unterbrochen. Ein weiterer Grund ist die Möglichkeit, dass zwischen dem Schlusskurs am Vortag und dem Anfangskurs des nächsten Tages einige nicht gehandelte Kurse als Lücke erscheinen. Der Börsenhandel kennt verschiedene Gap-Formen:

  • Aufwärts-Gap: Eröffnungskurs oberhalb des Hochs vom Vortag.
  • Abwärts-Gap: Eröffnungskurs unterhalb des Tiefs vom Vortag.
  • Common Gap: Häufigste Kurslücke. Schließung sehr langsam.
  • Break-Away-Gap: Möglicher Begin von Kursabfall oder Anstieg.
  • Measuring-Gap: Alle Anleger haben eine Trendwende erkannt.
  • Exhausting-Gap:  Kurz vor Schluss der Hausse. Ende der Phasen.
Tipp

Was ist der Börsenkurs einer Aktie und wie wird er bestimmt?

Der Aktienkurs zeigt den Preis der Aktie, mit dem diese dann an der Börse gehandelt werden kann. Der Preis wird ermittelt, indem das Verhältnis von Angebot und Nachfrage betrachtet wird.

Danach erfolgt eine Bewertung der einzelnen Stücke in Euro, bzw. der jeweiligen Währung eines Landes. Schlussendlich ermittelt der sogenannte Skontoführer den Aktienkurs. Dabei handelt es sich um Börsenmakler, die eine bestimmte Anzahl von Wertpapieren betreuen und per Eid zu Neutralität verpflichtet sind. Ermittelt wird dann der Aktienkurs, der den größtmöglichen Umsatz mit dem möglichst geringsten Überhang auf Kauf- und Verkaufsseite ermöglicht. Dieser durch den Skontroführer ermittelte Kurs bewegt sich eigentlich immer zwischen dem Bid- und dem Ask-Preis (Geld- oder Briefkurs). Dabei handelt es sich also um den Preis zu dem Käufer maximal die Aktie kaufen würden und dem Preis, zu dem Verkäufer maximal verkaufen würden.

Der Preis ist ausschlaggebend

Die Bedeutung des Aktienkurses ist für Unternehmen enorm wichtig. Das zentrale Wort in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Marktkapitalisierung des betreffenden Unternehmens. Diese Klassifizierung ergibt sich aus der Gesamtheit aller ausgegebenen Aktien multipliziert mit dem tagesaktuellen Kurs.

Unternehmen können durch die Herausgabe von Aktien – abgesehen von ihrem eigentlichen Kerngeschäft – zusätzliches Kapital und damit weitere Handlungsfähigkeit erhalten. Damit besteht eine weitgehende Unabhängigkeit von Fremdkapital wie zum Beispiel Krediten oder Darlehen. Wenn alles gut läuft und die Aktienkurse steigen, können Unternehmen weitere Aktien verkaufen und so das Eigenkapital steigern.

Marktkapitalisierung bietet Vorteile

Tatsache ist, dass die Marktkapitalisierung wirtschaftlich durchaus Vorteile bietet. Bei der Entscheidung, mit welchen Aktien gehandelt werden sollte, spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Instrument der Marktkapitalisierung gibt entscheidende Informationen über die Größe und den Erfolg von Unternehmen und deren Entwicklung in der Zukunft. Um ein wenig Struktur in solche Bewertungen zu bekommen, teilen Anleger ihre Bestände hinsichtlich der Marktkapitalisierung oft in drei Kategorien ein:

  • Large-Cap – zehn Milliarden US-Dollar oder mehr
  • Mid-Cap – zwei Milliarden und zehn Billiarden US-Dollar
  • Small-Cap – 300 Millionen und 2 Billionen US-Dollar

Somit können Anleger Risiken besser unterscheiden und einschätzen. Insbesondere die Investition in Large-Cap Unternehmen ist scheinbar sicherer, da diese offensichtlich langfristig und stabil am Markt agieren. Mid-Cap Unternehmen haben ebenso stabiles Potential, bieten aber auch die Chance auf Wachstum und Small-Cap Unternehmen bergen einen gewissen Risiko-Faktor.

Anleger sollten bei der Marktkapitalisierung allerdings beachten, dass diese eigentlich nur den Eigenkapitalwert bei der Ermittlung von Aktienkurs und möglicher Dividende wiedergibt. Steigende und fallende Aktienkurse zeigen immer nur, was der Markt insgesamt bereit ist zu investieren.

Zusammenfassung

Aktienkurs zusammengefasst

  • Ein Aktienkurs, bzw. Börsenkurs ist ein Anschaffungspreis für eine Aktie eines Unternehmens.
  • Aktienkurse entstehen durch das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage.
  • Je nach Marktbedingungen schwanken die Preise von Aktien.
  • Ein Aktienkurs ist für den Handel mit Wertpapieren an der Börse von entscheidender Bedeutung.
  • Man unterscheidet bei den Kursen in den Briefkurs - der Kurs, den Anbieter verlangen (Ask) und dem Geldkurs – der Kurs, den Anleger bereit sind zu zahlen (Bid).
  • Aktienkurse sind gleichermaßen für Anleger als auch Unternehmen ein wichtiger Maßstab, wenn es um die Unternehmensbewertung geht.
  • Mit dem sogenannten Orderbook legen Börsenmakler den Kurs von Aktien am Gleichgewichtspreis fest.
  • Der Aktienkurs wird zusätzlich davon beeinflusst, an welchen Ort der Handel stattfindet und zu welchem Zeitpunkt.
  • Ist ein Aktienkurs einmal festgesetzt, können sogenannte Kurszusätze diesen ergänzen.
  • Von großer Bedeutung sind die Kennzahlen von Aktienkursen, um die Performance eines Wertpapiers zu ermitteln.