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Geschäfts­modell

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was ist ein Geschäftsmodell?

Die Definition eines Geschäftsmodells beschreibt nach Alexander Osterwalder und Yves Pigneur wie ein Unternehmen Werte erschafft, vermittelt und erfasst. Konkret betrifft es folgende Aspekte:

  • Inhalt einer Geschäftsidee
  • Nutzen für angestrebte Zielgruppen
  • Ausgestaltung der Wertschöpfungskette
  • Planung der Umsätze

Eine allgemeingültige Definition des Begriffs gibt es zwar nicht – im Allgemeinen geht es jedoch darum zu verstehen, welche Elemente den Erfolg eines Unternehmens beeinflussen. Das englische Synonym für Geschäftsmodell ist Business Model und wird auch im deutschen Sprachgebrauch vor allem von jungen Gründern verwendet.

Warum sind Business Modelle wichtig?

Am Anfang jedes Geschäftsmodells steht eine Geschäftsidee. Diese bespricht die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen auf Basis eines bestehenden Kundenproblems. Bei einem Geschäftsmodell geht es darum, auf welche Art und Weise damit profitabel gehandelt werden soll. Auch wenn es sich bei der Verschriftlichung eines Geschäftsmodells zunächst um ein theoretisches Konstrukt handelt, bringt es dennoch einige entscheidende Vorteile mit:

  • Unternehmer beschäftigten sich detailliert mit ihrer Geschäftsidee und können Erfolgsfaktoren sowie mögliche Risiken besser verstehen.
  • Man ermittelt die Rentabilität des Geschäftsmodells, wodurch gegebenenfalls unnötige Kosten vermieden werden können.
  • Geschäftsmodelle bilden das Fundament für eine wettbewerbsfähige Strategie.
  • Eine Geschäftsmodellanalyse des Status quo kann Optimierungen begünstigen und die eigene Marktposition stärken.
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Welche Rolle spielt das Geschäftsmodell im Businessplan?

Besonders junge Gründer, die sich mit einem neuen Geschäftsmodell selbstständig machen möchten, müssen vorab einen Businessplan schreiben. Der ist notwendig, um beispielsweise einen Bankkredit anzufragen, Investoren zu überzeugen oder sich bei Inkubatorprogrammen zu bewerben.Bei der Bewertung von Geschäftsmodellen überprüfen Kapitalgeber insbesondere bei einem Projekt die:

  • Erfolgschancen
  • Einzigartigkeit
  • Realisierbarkeit

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Was sind die Inhalte eines Geschäftsmodells?

Klassischerweise werden Geschäftsmodelle nach Patrick Stähler in drei Bereiche unterteilt. Auch wenn sich diese aufgrund von Digitalisierung im ständigen Wandel befinden, sind diese drei Pfeiler grundlegend bei der Geschäftsmodellentwicklung:

  • Kundennutzen: Hier geht es darum, welchen konkreten Nutzen Kunden oder anderweitige Geschäftspartner aus dem Geschäftsmodell schöpfen.
  • Architektur der Wertschöpfung: An dieser Stelle folgt die Beschreibung auf welche Weise der Kundennutzen generiert werden soll. Wichtig ist dabei zu erwähnen, welche Parteien und Ressourcen inkludiert werden müssen.
  • Ertragsmodell: Schließlich muss die Firma im Geschäftsmodell darstellen, aus welchen Quellen es mit seiner Unternehmung Geld erwirtschaften möchte – dazu gehört eine detaillierte Kosten- und Erlösrechnung. Hier entscheidet sich, wie nachhaltig und profitabel das Geschäftsmodell tatsächlich sein könnte.

Der Ökonom Bernd W. Wirtz unterteilte Geschäftsmodelle statt in drei in neun Teilbereiche:

  • Strategiemodell
  • Ressourcenmodell
  • Netzwerkmodell
  • Kundenmodell
  • Marktangebotsmodell
  • Erlösmodell
  • Leistungserstellungsmodell
  • Beschaffungsmodell
  • Finanzmodell
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Was sind Geschäftsmodellinnovationen?

Der Ökonom Prof. Oliver Gassmann untersuchte die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle der letzten 50 Jahre. Dabei stellte er fest, dass über 90 Prozent lediglich eine Weiterentwicklung oder Neuerfindung von bereits bestehenden Geschäftsmodellen waren.

Bei einer Geschäftsmodellinnovation handelt es sich um eine Veränderung eines klassischen Geschäftsmodells. Es verfolgt das Ziel, einen höheren Nutzen auf Kunden- und Unternehmensseite zu kreieren: Dies kann beispielsweise bei der Schulung von Mitarbeitern beginnen und in der Digitalisierung von Prozessen enden.

Welche Geschäftsmodelle gibt es?

Vier der bekanntesten Geschäftsmodellmuster sind:

Diese Muster dienen als Diese Muster dienen als hilfreiche Orientierungen, wenn Unternehmen auf der Suche nach einem passenden Geschäftsmodell sind.

Freemium Geschäftsmodell

Hier haben Nutzer kostenfreien Zugang zum Standard-Angebot von Anbietern. Möchten Sie zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen, müssen sie dafür bezahlen.

Ein Beispiel für dieses Geschäftsmodell findet sich bei Dropbox: 2 GB Speicherplatz bekommt jeder. Für mehr Speicherplatz müssen Nutzer ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen.

Freemium Geschäftsmodelle helfen, Kundenbeziehungen mit kostenfreien Angeboten aufzubauen. Auf dieser Grundlage fällt Kunden die Entscheidung leichter, für attraktive Zusatzleistungen zu zahlen.

Geschäftsmodell des Abonnements

In diesem Geschäftsmodell liegen die Unternehmensziele darin, so viele Nutzer wie möglich vom Abschluss eines Abonnements zu überzeugen.

In der Regel zahlen sie einen bestimmten Beitrag in geregelten Zeitintervallen wie zum Beispiel bei Netflix oder Amazon Prime.

Hierbei handelt es sich um ein skalierbares Geschäftsmodell, da die Neukundengewinnung die Kosten nicht erhöht.

Hidden Revenue Geschäftsmodell

Hidden Revenue bedeutet so viel wie versteckter Umsatz.

Meist bedienen sich Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen dieser Strategie: Hier müssen Kunden für die Nutzung der Plattformen nicht bezahlen. Stattdessen erwirtschaften Unternehmen ihre Umsätze durch die Bereitstellung von Werbeflächen, wie es Google und Facebook mit ihren Anzeigenformaten tun.

Geschäftsmodell bei E-Commerce

E-Commerce Geschäftsmodelle sind bei Unternehmen besonders beliebt. Heutzutage hat nämlich so gut wie jedes Unternehmen mit physischen Produkten einen Onlineshop.

Unternehmen erhoffen sich damit eine erhöhte Transparenz und Kostenreduktion.

In diesem Bereich haben sich außerdem zahlreiche B2B-Geschäftsmodelle angesiedelt, wie zum Beispiel Rajapack: ein Onlineshop für Verpackungsmaterial.

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Was sind IoT Geschäftsmodelle?

Unternehmen, die ihr Angebot rund um IoT (Internet of Things) entwickeln, wirtschaften mit neuen, disruptiven Geschäftsmodellen. Hierbei werden physische Produkte mit Sensoren, Internetverbindungen und weiterer Software ausgestattet, die sich mit anderen Geräten vernetzen können.Solche technologischen Disruptionen finden sich beispielsweise bei:

  • selbstfahrenden Fahrzeugen
  • digitale Sprachassistenten wie Amazons Alexa
  • Industrierobotern
Zusammenfassung

Geschäftsmodelle zusammengefasst

  • Geschäftsmodelle beschreiben, wie ein Unternehmen Werte erschafft, vermittelt und erfasst.
  • Sie sind Teil von Businessplänen, den Gründer bei potenziellen Kapitalgebern vorlegen.
  • Die drei zentralen Elemente eines Geschäftsmodells sind: Kundennutzen,Architektur der Wertschöpfung,Ertragsmodell
  • Bei Geschäftsmodellinnovationen geht es darum, klassische Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und an das aktuelle Umfeld anzupassen.
  • Typische Geschäftsmodelle sind beispielsweise Freemium, Abonnements, Hidden Revenue oder E-Commerce.
  • Bei IoT-Geschäftsmodellen (Internet of Things) handelt es sich um technologischen Disruptionen, bei denen man physische Produkte mit Sensoren, Internetverbindungen und weiteren Softwares verbindet.